Stezkou vlka 2011, mit anderen Augen

Teil 1

 

Hier der erste Teil des Berichtes von Christopher Vajk, der mit Dutch so manchen Kilometer mit uns gelaufen ist (Aufgrund von derzeitigem Schulstress wird er eher so "tröpferlweise" kommen.):

Stezkou Vlka 2011
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Es war soweit. 365 Tage habe ich mich auf diesen Tag gefreut, darauf hingearbeitet, ihn als Ziel gesehen, als fixen Punkt, auf den sich mein Training richtet. Und am 25. 8 ging es los – der Pfad des Wolfes 2011
Donnerstag, der 25. August:
Mein Wecker läutete um 6 Uhr früh. Am Vortag habe ich zwar schon alles hergerichtet, doch ich wollte alles noch einmal durchgehen. Wenn man auf einem Campingausflug eine Kleinigkeit vergisst, ist das weiter kein Problem, doch in Anbetracht dessen, was bevorsteht, muss sämtliche Ausrüstung genau durchgedacht und portioniert werden. Oft sind es die einfachsten Dinge, die man leicht vergisst (Meine Regenjacke habe ich erst zuletzt eingepackt). Schlafen konnte ich ohnehin nicht mehr. Also machte ich mich ans abermalige (ca. 30ste) durch denken meiner Ausrüstung. Stirnlampe – check, Wasser – check, Kompass – check, …
Plan war, dass ich mich mit Udo treffe um mit ihm gemeinsam gen Norden aufzubreche. Dieser wartete allerdings noch auf seinen Pass, den er so gegen 10 Uhr bekommen sollte. Kurz danach riefen wir uns zusammen und vereinbarten uns um 12 bei der Donauinsel zu treffen.

Um 5 nach 12 saßen wir bereits im Auto Richtung letztem Zwischenhalt beim Ikea, um dort Kela (Christian) zu treffen und gemeinsam zu fahren. Gestärkt durch die sehr empfehlenswerte Himbeer-Marzipan-Schoko-Schnitte vom Ikea-Buffet waren wir nun on the road.
Vor uns lagen 300 km, voller gespannter und erwartungsvoller Blicke auf das Autothermometer, welches auf 32° eingefroren schien. Schlecht. Egal – im Norden wird es sicher viel viel kälter. Jedes eingebüßte Grad feierte Udo mit einem Schluck aus zuvor gekauften Flaschen Wasser. Und tatsächlich – als wir ankamen waren es nur noch 27° - was zwar eher an der Uhrzeit lag (es war bereits 18 Uhr) aber dennoch – was wären die großen ohne die kleinen Erfolge. Gut hydriert gings also ans Zelte aufstellen. Meine Family hatten wir unterwegs aufgegabelt. Die Thuraus waren ebenfalls schon anwesend, genauso wie Arnold und Nicole. Vom ersten Moment an schien es ein vielversprechendes Wochenende zu werden. Etwas besonderes schwang in der Luft, was bei der abendlichen Besprechung bestätigt wurde. Vor uns lag der härteste Pfad des Wolfes aller Zeiten. Das Höhenprofil erinnerte schwer an eine Achterbahn - zwar ohne Looping, aber ansonsten nichts für schwache Mägen.
Wie immer wurde die ganze Strecke akribisch durchgegangen (vorerst mental), um auf mögliche Gefahren aufmerksam zu machen und die Örtlichkeiten der CP’s zu erläutern.
Im Anschluss wurden wir, taktisch sehr klug, von der tschechischen Veranstalter-Familie separiert, um uns einzeln noch zu einem kurzen Willkommens-Schnaps zu nötigen.
Danach hieß es für mich ab in den Schlafsack.

Freitag, 26. August:
Da der Start aufgrund der hohen Temperaturen vorverlegt wurde (6-8) musste noch in der Dämmerung Zähne geputzt und Camel-Bag befüllt werden. Auch um aufgeregt zu sein war es noch viel zu früh und so verbrachte ich die letzte viertel Stunde (ich wollte pünktlich um 6 starten), nachdem alles vorbereitet war, vollkommen entspannt an einem Müsliriegel knabbernd.
Udos Plan war identisch mit meinem und so wurde kurzerhand beschlossen, sich gemeinsam auf den Weg zu machen. Der Start war gewohnt formlos und schnell. Kurzes Abgeben der Startkarte, ein aufbauendes Lächeln und ein gebrochenes „good luck“.
Ja – das war es. Endlich. Der Pfad des Wolfes 2011 hatte begonnen. Vor mir lagen 105,5 km Zieleinlauf.