Stezkou Vlka (Pfad des Wolfes) 2010
Stezkou Vlka (Pfad des Wolfes) 2010
Heuer hat es geklappt, den "Pfad des Wolfes" in Morava (Mähren) zu erleben und "Kofala" zu genießen. Durch einen Trainingshike zwei Wochen zuvor, Dank und mit Chris am Weinviertler Jakobsweg, wurde ich aus der sommerhitzebedingten Trainingslethargie gerissen und mit schmerzhaftem Nachdruck zu einer Strategie gedrängt. Um die 93 Kilometer auf meinen eigenen Beinen zu bewältigen, mußte ich die richtigen Entscheidungen treffen:
1. Um trotz meiner Sporteinlagesohlen auch nach vier, fünf Stunden für die Zehen noch genug Platz in den Schuhen zu haben, müßte ich in den am größten geschnittenen Trekkingschuhen gehen.
2. Die empfindlichen Zonen an den inneren Rändern der Einlagesohlen würde ich mit Leukoplast abkleben.
3. Drei Paar Wandersocken sollten meine Füße trockener halten (und in der Nacht im Schlafsack durch meine Körperwärme für den zweiten Tag wieder getrocknet werden).
4. Ein Biwak hatte ich eingeplant, um meinen Füßen eine Erholungspause zu gönnen und Katjas Pfotensalbe präventiv oder benötigterweise einwirken zu lassen.
Um es vorwegzunehmen, die Rechnung ging auf und ich kam mit Füßen ins Ziel, wie ich sie seit meiner alten Bergschuhe und ab den Sporteinlagesohlen nicht mehr hatte, obwohl ich regenbedingt bereits mit nassen Schuhen und Füßen starten mußte :)!
Diesmal bildeten Arnold mit Chester, Chris mit Ronja, Christopher mit Dutch, Walter mit Zwetschke und ich mit Sannerk das Team Austria und Anna Catarina, mit ihren mittlerweile fünf Huskies, stockte gemeinsam mit Niels und Bela aus dem Norden die deutschsprachige Beteiligung auf. Eine weitere ausländische Teilnehmerin kam aus Slowenien.
Ob es jeden Tag vier Stunden regnen sollte oder nur vier Stunden nicht (regnen sollte), konnte ich bis heute nicht klären, entgegen dieser Vorhersage hatten wir aber großes Glück! Wer gegen acht Uhr startete, so wie Nils, Walter und ich, hatte keinen Regen mehr als Begleitung und die ganzen zwei Tage blieb der Regenschutz am Rucksack. Den kurzen und unergiebigen Regenfällen konnten die Jacken ausreichend trotzen. Am zweiten Tag hat es auch ziemlich abgekühlt, was beim Marsch sehr angenehm war. Von 63 Startern kamen 48 Teilnehmer nach 80 oder 93 km auch wie vorgesehen ins Ziel und benötigten dafür 14 3/4 bis 39 1/2 Stunden. Da kein Pflichtbiwak vorgesehen war, konnte die Strecke in jeder nur erdenklichen Strategie bewältigt werden. So wurde durchgelaufen bzw. -marschiert oder mit unterschiedlichen Pausenintervallen - mit oder ohne Biwak - taktiert. Walter und ich pausierten vier mal, bevor wir unser Nachtlager bei Kilometer 58 aufschlugen und einmal am zweiten Tag. Niels hatte sich von uns nach dem ersten Drittel der Wegstrecke verabschiedet, weil ihn sein Knie zu schaffen machte und er sein eigenes Tempo gehen mußte. Wie Arnold und manch anderer hat er sich aber als Durchbeißer erwiesen, auf seinem ersten Dogtrekking!
Die Wegstrecke in diesem wunderschönen Flecken Erde mit auffallend vielen Marterln, Wegkreuzen, Bildstöcken und Schwammerln führte uns über große Wiesen, Weiden und Felder, durch Wälder und Ortschaften und war auch gut geeignet, zu uns selbst zu finden. So ungefähr ab dem 40. Kilometer war ein meditativer Charakter nicht zu verleugnen, in den man leicht eintauchen konnte, wenn man wollte. Die großen, freien Flächen dieser Berge mit meist sanften Steigungen und dem höchsten Punkt mit 978 Metern ließen ein Gefühl von Freiheit aufkommen, das Auge konnte immer wieder frei und weit streichen.
Auch Walter wie Zwetschke bestritten ihr erstes Dogtrekking und schlugen sich toll. Alle Gäste haben diesen Bewerb beendet, gefinisht, wie es denglisch unmißverständlicher heißt. Ein schöner Erfolg! Christopher hat als erster Nicht-Tscheche sogar die Herrenwertung gewonnen und Anna-Catarina die Damen- und Gesamtwertung. Die gute Stimmung und freundliche Atmospäre unter allen Teilnehmern trug ebenfalls zu diesem gelungenen Wochenende bei und läßt mich gerne wiederkommen. Lada und seine Helfer haben eine wirklich vorbildliche und großzügige Veranstaltung auf die Beine gestellt, danke!
Wer nun auch einmal an einem Dogtrekking - sozusagen - im Mutterland teilnehmen will, dem gebe ich noch drei Ratschläge: Gehörschutz für die Nachtruhe mitnehmen (Hundegekläff ...) und auf der Strecke nicht nur den Markierungen folgen, sondern immer auch die Angaben der nächsten Ortschaft auf den Wegweisern überprüfen!
Kofala vom Faß ist wirklich guuuuut (das aus der Flasche soll süßer schmecken) :)
https://picasaweb.google.com/UdoTru/2010082629StezkouVlkaDT#
Keep on running!